2020 hatte sich unsere Heliand Pfadfinderinnenschaft für das Jahresthema „Mut zur Liebe“ entschieden. Jedes Pfadfinderinnenjahr, welches bei uns zu der alljährlichen stattfindenden Jahreswende im Herbst beginnt und endet, wählen wir ein Thema, welches uns durch das Jahr begleitet. Das Jahresthema „Mut zur Liebe“ bezog sich auf den Bibelvers im Hebräer 10,24. „und lasst uns aufeinander Acht haben und anreizen zur Liebe und zu guten Werken“. Anbei ein kurzer Auszug aus der Predigt der Sippe Rigoberta Menchú Tum vom 26.01.2020.
Predigtauszug: „Bei dem Jahresthema „Mut zur Liebe“ haben wir uns auch mit dem Thema Homosexualität und Transgender auseinandergesetzt. In dem einen Anspiel ging es um die Liebe zu einer Freundin. Ein Mädchen hat Angst zu ihrer Liebe zu stehen, weil sie nicht weiß, wie Freunde und Familie dazu stehen würden. Aus unserer Sicht ist die Liebe grenzenlos. In der Liebe sollten keine Unterschiede gemacht werden zwischen Geschlechtern, Hautfarbe, Geld, Ansehen, Kulturen und Ländern.
2017 hat der Bundestag die „Ehe für alle“ beschlossen. Homosexuelle Menschen können seitdem in Deutschland standesamtlich heiraten. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) begrüßte damals die Entscheidung des Parlaments: „Es ist eine konsequente Weiterentwicklung der Neubewertung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften, die sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten mit guten Argumenten mehr und mehr durchgesetzt hat und für die es auch aus christlicher Sicht gute Gründe gibt“.
Die Aussage des Kirchenpräsidenten unterstützen wir. Dass sich jetzt auch gleichgeschlechtliche Paare trauen lassen können betrachten wir als Gleichberechtigung. Es brauchte bis zu dieser Entscheidung viel Mut für gleichgeschlechtliche Paare zueinander zu stehen. Und auch trotz der Entscheidung werden Lesben, Schwule und Transgender noch immer diskriminiert. Für uns ist die gleichgeschlechtliche Liebe kein Widerspruch zur Bibel und schon gar kein Grund für Gewalt und Anfeindungen gegenüber von Lesben, Schwulen und Transgender.
Lange Zeit war die gleichgeschlechtliche Liebe in der evangelischen Kirche nicht anerkannt, aber die Entwicklung zeigt uns, dass es sich lohnt den Mut aufzubringen zu sich selbst und zu seiner Liebe zu stehen.“
Wir stehen an der Seite der hauptamtlichen, ehrenamtlichen, potentiellen und ehemaligen Mitarbeiter*innen der römisch-katholischen Kirche, die sich als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und non-binär identifizieren und mit der Kampagne #OutInChurch mutig an die Öffentlichkeit herangetreten sind. Wir setzen uns ein für eine Kultur der Diversität und Vielfalt.